Der Rennweg im nördlich von Bamberg gelegenen Naturpark Haßberge war über viele Jahrhunderte ein Eilboten- und Kurierweg. Über etwa 57 Kilometer verläuft er auf den Kammhöhen der Haßberge und streift kaum mal eine Ansiedlung. Das hat seinen guten Grund, denn Rennwege – manchmal werden sie auch Rennsteig, Rennstieg oder Rennleite genannt – verliefen bevorzugt auf Bergkämmen, die bei Schlechtwetterperioden passierbar blieben, und durch dichten Wald, damit die Boten nicht gesehen wurden. Den kürzesten Weg wählte man, um die Nachrichten schnell überbringen zu können. Dabei wurden so wenige Siedlungen wie möglich tangiert, denn die Boten gerieten bei einem Krug Bier zu viel offenbar ganz gern ins Plaudern – auch über ihre geheimen Aufträge.

Heute kannst du den Rennweg der Haßberge ganz anders erleben: Entspannt durchwanderst du die herrlichen Wälder, genießt die Ausblicke und füllst deine Lunge mit der frischen Luft. Auf dem Weg wirst du immer wieder an einer der Burgen vorbeikommen, die im 9. und 10. Jahrhundert angelegt wurden, um das Land zu sichern. Von hier aus wurden Meldereiter zu den benachbarten Burgen losgeschickt. Diese waren auch für Boten auf längeren Touren wichtige Stationen.

Ich habe den Rennweg für dich in drei Etappen zwischen knapp 17 und gut 23 Kilometer Länge aufgeteilt. Dabei weiche ich hin und wieder von der Originalroute ab, wenn ich dich zu einem interessanten Highlight führe oder dir am Ende einer Etappe den Weg zu einem Gasthaus oder einer Bushaltestelle zeige. Dadurch verlängern sich die einzelnen Etappen ein wenig.

Zu deiner Ausrüstung gehören feste Schuhe, wetterfeste Kleidung sowie ausreichend Proviant und Getränke – denn du bist in einer herrlich ruhigen und dünn besiedelten Landschaft unterwegs.